Thursday, May 18, 2017

Bevor es richtig losgeht... hier noch mein Saisonrückblick

Zuallererst möchte ich mich ganz herzlich bei allen für die grossartige Unterstützung bedanken. Allen voran meinem Trainer Andreas, meiner Familie und Freunden, dem Service- und Physioteam, meinen Teamkollegen, allen meinen Sponsoren, der Sporthilfe Schweiz , meinem Management, meinem Club die TG Hütten und allen Fans fürs Daumen Drücken, für alle helfenden Worte... fürs da sein. 
  
Lange habe ich gehadert um diesen Rückblick zu schreiben, mich nochmals hinzusetzten und die letzten Monate Revue passieren zu lassen. Dies nicht unbedingt, weil ich mich nicht noch einmal mit den vielen Geschehnissen auseinander setzten will, denn es war eine tolle und sehr lehrreiche Saison,aber vielmehr weil manches noch immer unrealistisch erscheint und ich vorwärts blicke, aber dazu später mehr.

Eine Saison fängt für uns Langläufer bereits im Mai an, die Vorbereitungsphase, das viele Training und das akribische Arbeiten an kleinen Details  sind das A und O für ein gutes Gelingen im Winter.
Ich hatte das Glück, das mir die Vorbereitung nahezu optimal gelungen war, ich konnte in vielen Bereichen Fortschritte erzielen, die vorgenommenen Trainings absolvieren und mich auch mental auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereiten.
Dies war sicherlich die Basis, dass mir eine solide Saison gelungen ist. Ich konnte in allen Sprintwettkämpfen Weltcuppunkte sammeln, lief viermal in die Top 10 und beendete den Sprintgesamtweltcup unter den Besten 15.
Zu den Highlights zählten sicherlich, die beiden Staffelwettbewerbe in La Clusaz (FRA) und an den Weltmeisterschaften, welcher wir auf einem 6ten respektive 7ten Rang beendeten, meine beiden Top 10 Resultate an der Tour de Ski in Val Müstair und die Weltmeisterschaften in Lahti, letzteres aber mit einem weinenden Auge.

Zu den Weltmeisterschaften möchte ich etwas ausführlicher werden. Sie waren das grosse Ziel dieser Saison, das grosse Ziel der letzten zwei Jahre. Das Ereignis welches mich in fast jedem Training begleitet hat.
Ich fühlte mich am Wettkampftag gut, wenn nicht gar sehr gut. Dies zeigte sich dann auch in der Qualifikation, ich lief die fünfbeste Zeit aller Läuferinnen und qualifizierte mich damit souverän für die Viertelfinals. Auch dort konnte ich gut mithalten und setzte als Dritte meines Laufes die beste „ Lucky-Loser“- Zeit, welches die Qualifikation für die Halbfinals geheissen hätte und somit einen Top 10 Platz auf sicher.
Doch kurz nach dem Durchschnaufen kam die vernichtende Nachricht, ich wurde  „ Ranked as Last“ , was soviel heisst,  dass man ein Vergehen begangen hat und somit aus dem Rennen genommen wird. Grosse Ratlosigkeit und Verzweiflung machte sich nicht nur bei mir sondern auch bei meinem ganzen Team breit, was war geschehen, wo wurde der Fehler gemacht? Niemand hatte etwas gesehen, auch selber konnte ich nicht sagen, wo ich eine Mitkonkurrentin behindert hatte, auch gab es keinen Protest meiner Gegnerinnen, noch konnte ein Jury Mitglied auf der Strecke etwas zu meiner Disqualifikation sagen. So standen wir ratlos und noch viel schlimmer, machtlos im Zielraum und mussten die Entscheidung akzeptieren. Somit wurde mir mein gutes Resultat und noch schmerzhafter meine Chance auf eine Medaille genommen und ich verliess wie in Trance das Wettkampfgelände.
Die folgenden Stunden und noch die paar Tage danach zählten zu den härtesten meiner Karriere. Viele Trainer und Athleten, auch anderer Nationen konnten die Entscheidung nicht nachvollziehen, niemand hatte etwas gesehen, was eine solch harte Bestrafung gerechtfertigt hatte. Auch wenn ich jetzt noch daran zurückdenke frage ich mich immer noch; ist dies wirklich geschehen.... und ja, es ist wirklich geschehen.“
Ich wurde von einem Jury Mitglied, welches am Monitor gesessen hatte disqualifiziert, weil ich einer Kurve zu eng hineingeschnitten hatte und somit die Läuferin hinter mir ausgebremst hatte, aber in den Videoanalysen sah man dies kaum. Somit wurde im Nachhinein Protest gegen diesen Entscheid eingelegt, welches mir aber mein Rennen nicht mehr zurückbringen kann.

Auch wenn es unheimlich schwierig war, diese Entscheidung zu akzeptieren, lasse ich mir davon nicht meine Freunde und meine Leidenschaft für meinen Sport nehmen.  Es ist leicht sich von dem Ganzen frustrieren zu lassen, doch es ist mir  gelungen aus dem ganzen zu Wachsen und Stärke zu gewinnen. Dies war eine Erfahrung auf die ich zwar gerne verzichtet hätte, aber es ist Eine die auch mein Sportlerleben und noch wichtiger mein ganzes Leben prägen wird und dafür bin ich dankbar.

Eine Erfahrung, die ich ins folgende Jahr mitnehmen kann. Denn im nächsten Jahr sind die Olympischen Spiele und dort möchte ich am Tag X wieder bereit stehen.


Bis dahin wartet noch viel Arbeit auf mich, seit dem 1. Mai bin ich wieder im Training und werde alles geben.

Hier noch ein paar Impressionen der letzten Saison und der WM:

                                         
Einer von vielen Bergtouren
Nordic Weekend



Nach der Staffel in La Clusaz
Toblach :-)
Fantastischer Moment nach dem 5er an der Tour de Ski in Val Müstair


 


WC Davos
WM Lathi Photo by Andreas Rösler , nach der Quali Rang 5


WM Lathi Photo by Andreas Rösler, Viertelfinal einlauf


WM Lathi Photo by Andreas Rösler, Teamsprint


WM Lathi Photo by Andreas Rösler, Teamsprint
Schöner Schnappschuss vom WC in Lillehammer by nordicfocus



WC Falun photo by nordicfocus



WC Lillehammer by nordicfocus.com


Teamsprint WC Toblach by nordicfocus.com


Bis bald und liebe Grüsse , eure Laurien



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