Tuesday, December 27, 2016

Ein Lebenszeichen...

Guten Morgen und nachträglich frohe Weihnachten an euch alle!
Mein letztes Update ist schon ein Weilchen her und deshalb wird es höchste Zeit, wieder einmal ein Lebenszeichen meinerseits zu geben...
Wenn die Saison anbricht ist immer sehr viel los. Man reist zu den ersten Wettkämpfen und bis kurz vor Weihnachten geht es Schlag auf Schlag von Wettkampfwochenende zu Wettkampfwochenende.
Und jeder Athlet wünscht sich natürlich einen guten und wunschgemässen Einstieg in diese erste Wettkampfperiode - so auch ich.
Die Vorbereitungen liefen nach Plan und am 18./19.November eröffnete ich mit einem Sprint und einem Distanzrennen bei den Testwettämpfen in Davos meine Saison. Schon am Tag des Sprints fühlte ich mich irgnedwie komisch, konnte es aber nicht genau einordnen. Am Tag darauf beim Distanzrennen plagte mich dann bereits Übelkeit und diese verflog auch mit dem Wettkampf nicht - im Gegenteil: nach dem Wettkampf überkamen mich starke Magenkrämpfe und Gliederschmerzen, es ging für mich ab ins Bett. Ich brauchte einige Tage, bis ich mich wieder besser fühlte, also gab es noch keinen Grund zur Panik, denn ich hatte ja noch etwas Zeit bis zum ersten richtigen Wettkampf (Swisscup im Goms).
Körperlich fühlte ich mich allmählich wieder gut, obwohl ich nach dieser Woche mit der Gastritis sehr müde war und es Energie gekostet hatte. Doch die Magenschmerzen blieben bestehen. Ich spürte, dass der Infekt vorbei war aber irgendetwas war mit meinem Magen danach nicht mehr in Ordnung. Nach jeder Mahlzeit plagten mich Schmerzen und auch Schonkost verbesserte meine Lage nicht. Ich dachte, dass dies wahrscheinlich die Nachwehen der Gastritis seien und da bereits der Swisscup vor der Türe stand, hatte ich auch keine Zeit länger darüber nachzudenken. Denn wenn ich beim Weltcup in Davos am Start stehen wollte, dann führte kein Weg um den Wettkampf im Goms herum...
Am Tag vor diesem Wettkampf wurden die Schmerzen dann so schlimm wie noch nie. Ich verbrachte den Nachmittag gekrümmt auf dem Bett und wusste nicht wie lange ich es noch aushalten konnte...
Nachdem sich die Schmerzen wieder etwas ergaben, versuchte ich eine einigermassen normale Nacht hinter mich zu bringen um am nächsten Tag den Sprint absolvieren zu können.
Ich fühlte mich leer, aber irgendwie kämpfte ich mich bis auf den 3.Platz durch und löste somit mein Ticket für Davos. Damit war die Geschichte aber nicht zu Ende.
Nach dem Wettkampf machte ich mich direkt auf den Weg nach Hause und im Auto bekam ich erneut extreme Schmerzen, obwohl ich nicht mehr viel gegessen hatte. Es war fast nicht mehr auszuhalten und ich wusste, dass ich nun dringed einen Arzt aufsuchen musste, denn es war als ob ich Scherben im Magen hätte...
Dies tat ich dann auch und nach einigen Abklärungen ging ich mit Medikamenten gegen ein Magengeschwür wieder nach Hause. Offenbar kann so eine Verletzung in der Magenwand durch eine Gastritis entstehen... Nach zwei Wochen mit Bauchproblemen stand ich nun also knapp 6 Tage vor dem grossen Heimevent mit diesem Medikament in der Hand da und wusste, dass nun die Zeit definitv knapp geworden war. Die gute Nachricht: die Medikamente schlugen direkt an und ich hatte keine Schmerzen mehr und konnte auch wieder normal Essen.
Doch als Spitzensportler reicht es oft nicht aus sich im Alltag wieder gut zu fühlen. Um eine Top Leistung zu bringen muss der Körper 100% einsatzfähig sein und in einem angeschlagenen Zustand wird es oft schwierig.
Ich raufte all meine Kräfte zusammen, machte meine Vorbereitung wie ich es sonst auch immer machte und schob diese Vorgeschichte zur Seite und fokusierte mich auf meine Arbeit. Am Tag vor dem Sprint fühlte ich mich das erste Mal seit Beginn dieser Story wieder ganz ok.
Auch am Wettkampftag gelang es mir alles andere völlig auszublenden und das Rennen agressiv und offensiv anzugehen. Ich war tatsächlich auch gut unterwegs. Nach knapp 3/4 des Wettkampfs fehlte mir dann aber die nötige Substanz um mein Tempo durchzuhalten - am Schluss fehlen mir 2 Sekunden für die Qualifikation in die Heats...
Auch wenn es nicht ganz gereicht hat, war ich trotzdem irgendwo stolz auf mich und darauf dass ich es geschafft habe an einem wichtigen Tag alles und vielleicht sogar noch etwas mehr aus mir rauszuholen, als an diesem Tag eigentlich möglich war - ich spüre, dass es mit der passenden Gesundheit wieder reichen wird!
5 Tage später startete ich noch zum Abschluss der ersten Wettkampfperiode im Continentalcup. Ich wusste, dass ich meine Form erst wieder sauber aufbauen musste doch ich wollte diese zwei Wettkämpfe (Sprint und 10km) noch mitnehmen, bevor ich in die kurze Wettkampfpause der Feiertage ging. Nach dem Continentalcup-Wochenende konnte ich die Medikamente wieder abstetzen und glücklicherweise sind die Schmerzen nicht mehr zurück gekehrt. Meinem Magen geht es wieder gut und ich nutze momentan die Zeit bis zu meinem nächsten Einsatz für einen sauberen Aufbau, damit ich gerüstet einen zweiten Anlauf nehmen kann für die nächste Wettkampfperiode!
Ich fühle mich von Tag zu Tag besser und es geht Schritt für Schritt in die richtige Richtung :-)!
Die Saison ist noch jung und ich gebe natürlich alles dafür, bei meinem nächsten Update von positiveren Erlebnissen berichten zu können...
Danke für eure Unterstützung - es bedeutet mir sehr, sehr viel!
Nun wünsche ich euch allen fürs 2017 Gesundheit, Glück und Zufriedenheit - nehmen wir's  gemeinsam in Angriff!
Eure Täz

Anbei ein paar Eindrücke seit meinem vorhergegangenen Update...

Anfangs November: Sushi-Abend mit Denise Hermann
Testwettkampf Sprint
Testwettkampf Distanzt
Der letzte Form-Check vor den ersten Wettkämpfen beim erpse-Team von Jürg Hösli
Podest Foto vom Swisscup im Goms
Anfangs Dezember auf dem Seehorn
Skitest beim Weltcup in Davos mit Reto Burgermeister (Foto: A.Rösler)
Vorbereitung auf den Heimweltup (Foto: A.Rösler)


Vitam-d-tanken mit Rahel Imoberdorf beim Continentalup im Goms
Unterwegs über 10km kl beim COC im Goms
Unterwegs beim Weltcup Davos (Foto: Urs Steger)
Foto: Urs Steger
Abendstimmung im schönen Davos :-)



1 comment:

  1. Ich kann mir vorstellen, dass es sehr anstrengend ist, sich jeden Tag aufzuraffen und zu trainieren, dafür meinen Respekt. Ich selbst fahre Ski nur als Hobby, wenn ich im Urlaub in Schenna bin. Es ist eines der besten Dinge, die man tun kann!

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